Räumliche Rassentrennung in der Lebensmittelpyramide |
Aber zurück zur Pyramide. Am Ende des Tages floss aufgrund obig ausgeführter Auseinandersetzungen unter anderem natürlich jede Menge Marmelade aus allerlei Früchten wie Erdbeeren, Kirschen, Ananas oder Bananen - Marmelade, das Blut der Früchte. Die für ihre Wildheit bekannten Walderdbeeren und Bananen taten sich beispielsweise zusammen, um die verhassten Milchspeiseprodukte bei ihrem Fotoshooting zu sabotieren und stürzten sich ohne Gnade auf diese.
Als Motiv gaben sie Ungerechtigkeiten im Bereich der Gentechnik an, immerhin haben die Milchprodukte im Gegensatz zu ihren fruchtigen Zeitgenossen dank ihr schon menschenähnliche Körper entwickeln können, mit denen sie sich ungeniert fortbewegen. Und das elegante Posieren der mannsgroßen Joghurt- und Käsekreaturen war einfach zu viel. Zwar blutet das Bündnis Rot-Gelb nun Marmelade aufgrund robuster Haut der Milchwesen, dafür ist dessen Ehre aber wieder vollständig hergestellt.
Deerhoof haben dann einfach kurzerhand diesen Schnappschuss bei der Lebensmittelpyramide angefragt, um ihr Milk Man getauftes Etwas damit zu schmücken. Das Foto wurde dann noch nachträglich in eine kinderfreundliche Zeichentrickversion komprimiert.
Interpretationsversuch
Mein morgendlicher Frühstückstisch hätte es nicht besser heraufbeschwören können: Hier wird nicht nur vor strikter Trennkost gewarnt, auch wird Gentechnik und Eifersucht in gleichem Maße verteufelt. Zumindest in meiner lustigen Gedankenwelt, wo sich Bilder genau so zurecht biegen lassen, wie man das denn will. In Wahrheit beinhaltet das Cover wohl gar keine abenteuerliche Berg- und Talbahn durch das moralische Ödland.Naja, abgesehen davon haben wir allerdings noch das plattenübergreifende Thema; nämlich das des titelgebenden Milchmanns als Referenzwert. Aber kann man sich wirklich sicher sein, ob das posierende Wasauchimmer dieser Milchmann ist? Kein Merkmal deutet das an, also kann man nur vermuten. Und was soll überhaupt das Tuch mit dem lachenden Smiley auf dem Kopf? Ein Cover, das dem Betrachter förmlich die Fragezeichen ins Gesicht tätowiert. Nicht sehr verwunderlich ist es da, dass hier ein japanischer Zeichner am Werk war.
Das klingt jetzt vielleicht etwas grob, aber ganz offen gesagt gefällt mir das Cover nicht sonderlich; man kann sich das gut und gerne länger anschauen, aber besser wirds auch dadurch nicht. ! Das bezieht sich absolut nicht auf die Musik der Platte, lediglich auf deren Äußeres ! Der einzige Grund, warum ich dieses Werk "interpretieren" wollte, war die gute Idee mit der Lebensmittelpyramide, die mir letztens per Flyer und Zufall zugeflogen ist und der Umstand, dass mich dieses Artwork sehr verwundert hat. Nichts weiter.
Fazit
Hier wird jetzt erstmalig eine Art Bewertung für das vorliegende Cover bereitgestellt. Das Ganze ist unterteilt in 4 Kategorien: Allgemeine Gestaltung (Gesamtgestaltung), Farbgestaltung, Aussage/Kontext und Wirkung im Zusammenhang mit dem Titel. Ich mach mir das mal vorerst ganz einfach mit einer Punktebewertung von 1-5, wobei 5 das Beste ist:
Farbgestaltung 2/5
Aussage/Kontext 2/5
Titel-Zusammenhang 3/5
Gesamtgestaltung 2/5
Aussage/Kontext 2/5
Titel-Zusammenhang 3/5
Gesamtgestaltung 2/5
Trackliste (2004)
1 Milk Man
2 Giga Dance
3 Desapareceré
4 Rainbow Silhouette Of The Milky Rain
5 Dog On The Sidewalk
6 C
7 Milking
8 Dream Wanderer´s Tune
9 Song Of Sorn
10 That Big Orange Sun Run Over Speed Light
11 New Sneakers
Was denkst eigentlich du zum Cover?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen